Die Autoren einer Studie untersuchten den Einfluss verschiedener Zuckermoleküle auf Tumorzellen: Glucose, Fructose, Galactose und Mannose, dabei zeigte lediglich Mannose eine Verlangsamung des Wachstums der Tumorzellen.
Krebszellen haben bekanntermaßen einen großen Energiehunger, deshalb propagieren einige Therapeuten mit gutem Erfolg eine Glukose-arme oder sogar ketogene Ernährung, um die Krebszellen „auszuhungern“. Über die Glukoneogenese (=Neuherstellung von Glukose) ist die Leber jedoch in der Lage aus Aminosäure-Bestandteilen und Fettsäuren Glukose selbst herzustellen.
Mannose ist ein Epimer der Glukose, es ist chemisch sehr ähnlich aufgebaut wie der Einfachzucker Glukose und gelangt über den selben Transporter in die Zellen. In den Zellen kann Mannose jedoch nicht zur Energiegewinnung verwendet werden, es kommt vielmehr zur Anhäufung von Mannose-6-Phosphat. Den Tumorzellen fehlt somit eine wesentliche Energiequelle.
In der Studie wurde Mäusen mit Haut-, Lungen- oder Pankreaskrebs Mannose zugeführt, was das Tumorwachstum verlangsamte. Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.
Die Wirkung der beiden Chemotherpeutika Doxorubicin und Cisplatin wurde verstärkt, es kam zu einer weiteren Verlangsamung des Tumorwachstums und teilweise zu einer Lebenszeitverlängerung der Mäuse.
Klinische Studien am Menschen sollen folgen. Es bleibt abzuwarten, ob sich Mannose als Zusatztherapie während einer Chemotherapie als wirksam erweist.
D-Mannose wird bereits seit einigen Jahren zur Prophylaxe und begleitenden Therapie bei Harnwegsinfekten eingesetzt, in einer klinischen Studie mit 98 Patienten aus dem Jahr 2013 wurde nachgewiesen, dass D-Mannose Harnwegsinfekte genauso gut verhindert wie das dafür bisher häufig eingesetzte Antibiotikum Nitrofurantoin.
Ich würde in jedem Fall D-Mannose gegenüber Nitrofurantoin bevorzugen, damit erspart man sich Nebenwirkungen des Antibiotikums.
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