Hypnose – Showhypnose = Hypnosetherapie?
Nicht nur bei der Homöopathie auch bei der Hypnosetherapie scheiden sich die Geister. Genauso wie es viele Befürworter dieser Methode gibt, gibt es viele Kritiker und Gegner. Die Hypnose erfährt in den letzten Jahren einen regelrechten Boom, das Bild von der therapeutischen Hypnose wird dabei häufig von Fernsehberichten oder Bühnenshows dominiert. Die Bühnen- und Showhypnose hat meiner Meinung nach definitiv ihre Berechtigung: viele erfahren dabei als Zuschauer oder Teilnehmer die erstaunliche Wirkung der Hypnose. Scheinbar willenlos machen sich die Teilnehmer zum Clown oder vollbringen Übermenschliches. Einen therapeutischen Zweck erfüllt die Showhypnose dabei in der Regel nicht.
Anders ist dies bei der Hypnosetherapie. Hier steht der Nutzen der Hypnose für den Patienten im Mittelpunkt. Es gibt keine Zuschauer, es ist eine 1:1-Interaktion zwischen dem Therapeuten einerseits und dem Unbewussten des Patienten andererseits. Die Lösung vieler Probleme und Erkrankungen liegt im Unbewussten des Patienten verborgen, im Zustand der Hypnosetrance können diese verborgenen Anteile gezielt angesprochen werden und zum Nutzen des Patienten genutzt werden.
Willenlos ist der Patient bei der therapeutischen Hypnose dabei nie: er kann jederzeit den Trancezustand beenden, erinnert sich an alles Gesagte und muss auch nicht Gefahr laufen, Geheimnisse auszuplaudern. Alles geschieht im gegenseitigen Einverständnis in einer vertrauensvollen Umgebung.
Während der Erstanamnese werden neben biographischen Schlüsselereignissen auch Vorerkrankungen und bisherige Therapien erfragt. Abgeschlossen wird das Vorgespräch mit den konkreten Erwartungen, Wünschen, Zielen des Patienten: z.B. Befreiung von Phobien, Ängsten, Süchten, Bewältigung von Traumata, Trauer oder Aufbau von Selbstwertgefühl.
Welche Erkrankungen werden behandelt?
Mein Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von umschriebenen Phobien und Ängsten: Flugangst, Höhenangst, Spinnenphobie etc.
Im Bereich Hypnose kooperiere ich mit Coach Jasmin Ghelman, die ich als kompetente Kollegin sehr schätze.
Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen
Abgesehen von wenigen Ausnahmen, ist jeder Mensch hypnotisierbar. Vorausgesetzt Sie stimmen der Hypnose zu, gegen Ihren Willen geschieht nichts. Meist zielt diese Frage jedoch darauf ab, ob jeder Mensch dazu gebracht werden kann, während einer Hypnose bestimmte Handlungen vorzunehmen. Dies gilt insbesondere für die Showhypnose, in der Menschen plötzlich wie Elvis tanzen oder gackern wie ein Huhn. Die therapeutische Hypnose dient ausschließlich medizinischen Zwecken. Bei der Hypnose zu Showzwecken steht der Spaß- und Belustigungsfaktor im Vordergrund.
Es gibt unterschiedliche Herangehensweise an die Hypnosetherapie, wobei die Entscheidung für eine oder auch mehrere Hypnosetechniken von Erfahrungen mit Patienten und von der jeweiligen Aufgabenstellung getragen wird. Manche Hypnosetechniken wirken aufgrund von Suggestionen, die der Therapeut während des Trancezustandes spricht. Während einige Hypnosetechniken auf einen tiefen Trancezustand abzielen, bleiben andere nahe am Wachzustand, um ihre volle Wirkung entfalten zu können. Grund ist, dass die verschiedenen Problemkonstellationen in unterschiedlichen Ebenen des Unterbewusstseins gelagert sein können, sodass es verschiedener Zugangsmöglichkeiten bedarf, um die Ursache eines Problems zu beseitigen. Die rein suggestive Form der Hypnose ist die klassische Variante, während in moderneren Varianten der Patient oftmals aktiv in das Gespräch mit eingebunden wird, wobei bisweilen auch eine Kombination aus beiden Varianten sinnvoll sein kann.
Die Hypnose ist ein besonders schnelles und effektives Verfahren, sodass bereits nach der ersten Sitzung erste signifikante Veränderungen eintreten. Die Wirkungsweise ist auch abhängig vom zugrunde liegenden Problem, das mit Hilfe der Hypnose gelöst werden soll. Manche Aufgabenstellungen erfordern ein Mehr an Zeit und deshalb mehrmalige Sitzungen, weil an verschiedenen Stellen angesetzt werden muss. Dabei können Erfahrungswerte mit anderen Patienten eine wertvolle Orientierungshilfe für die Dauer einer Therapie sein.
Mit einer Hypnose oder Hypnosetherapie lassen sich eine Vielzahl von körperlichen und seelischen Problemen unterschiedlicher Art behandeln. Zu den klassischen Anwendungsgebieten gehören die Behandlung von Ängsten, von Phobien und Zwängen ebenso wie die Schmerztherapie zur Linderung akuter und chronischer Schmerzen. Auch bei der Therapie von negativen Gedanken oder Depressionen wird die Hypnosetherapie erfolgreich eingesetzt. Darüber hinaus ist es auch möglich, bestimmte Verhaltensweisen mit Hilfe einer Hypnose zu ändern. Das gilt beispielsweise für Menschen, die abnehmen oder mit dem Rauchen aufhören möchten. Die Hypnosebehandlung hat längst weite Kreise gezogen und wird auch sehr erfolgreich im Coaching eingesetzt, wenn es zum Beispiel darum geht, die Persönlichkeitsentwicklung und die Motivation mental zu unterstützen oder Erfolgsblockaden aufzulösen.
Im Zustand der Hypnose sind die äußerliche Kontrolle eines Patienten, seine Wahrnehmung sowie seine Reaktion auf äußere Reize eingeschränkt. Er wird für Suggestionen offener, wobei der Schwerpunkt der Hypnose auf dem inneren Erleben liegt. Daraus ergibt sich für die medizinische Hypnose die Konsequenz, dass der Therapeut verantwortungsvoll und umsichtig mit den unterschiedlichen Hypnose-Phänomenen umgeht. Er achtet sorgfältig darauf, dass Sie als Patientin oder Patient zu jeder Zeit geschützt und sicher sind. Zu den obersten Maximen einer Hypnosebehandlung gehören das Wohl und die Gesundheit der Patienten, weshalb auch nur solche Suggestionen gegeben werden, die diesen Grundsätzen dienen. Hypnose ist auch nur dann erlaubt, wenn Sie als Patientin oder Patient freiwillig Ihr Einverständnis erteilt haben.
Bei einer therapeutischen Hypnose nehmen Sie durchaus noch wahr, was um Sie herum geschieht. Sie werden eine sanfte, entspannte Wellenbewegung erleben, die die Summe aus dem ist, was der Therapeut sagt und Ihren Gedanken, die sich immer mal wieder auf Reisen begeben. Während einer Hypnose nimmt Ihr Unterbewusstsein Suggestionen auf. Körperlich gesehen ist die Hypnose ein Zustand tiefer Entspannung, der als sehr angenehm, wohltuend und regenerierend empfunden wird. Neben den eigentlichen Wirkungen, die mit einer Hypnose erzielt werden sollen, werden Sie feststellen, dass sich darüber hinaus auch körperliche Verspannungen lösen und sich Ihr Einschlafverhalten verbessert.
Abhängig von dem Tiefengrad Ihrer Entspannung wird sich Ihr Bewusstsein schlafen legen, während Ihr Unbewusstes hellwach ist und die vom Therapeuten gesprochenen Suggestionen aufnimmt. Dass die Hypnoseanwendung in Harmonie mit Ihrem Unbewussten und in Übereinstimmung mit Ihren inneren Zielen erfolgt, dafür sorgt Ihr Bewusstsein. Es kommt immer dann sofort zurück, wenn Sie beispielsweise ein lautes Geräusch vernehmen oder Ihnen eine bestimmte Formulierung widerstrebt. Anders ausgedrückt, mit dem Entstehen einer inneren Blockade kommt auch Ihr Bewusstsein sofort zurück, das eine Art Schutzfunktion übernimmt. Sie brauche also keine Sorge haben, Geheimnisse auszuplaudern oder zu einem unerwünschten Verhalten angeregt zu werden. Die Hypnosesitzungen werden mittels Videokamera aufgezeichnet, dies dient zu Ihrer Absicherung. Die Aufnahmen dienen aber auch der Dokumentation des Behandlungserfolges.
Während einer Hypnose bewegen Sie sich in einem Schwebezustand zwischen Schlaf und dem Wachzustand. Dieser Zustand ist Ihnen durch die ganz normale „Hypnose im Alltag“ bereits bekannt, wenn Sie zum Beispiel gedankenverloren für einige Momente aus dem Fenster starren oder wenn Sie sich während einer Autofahrt in Gedanken verlieren und die Zeit wie im Fluge verrinnt, ohne dass Ihre Fahrtüchtigkeit gefährdet gewesen wäre. Ebenso wie Sie diesem Zustand wieder entgleiten, werden Sie auch nach einer Hypnose wieder wach. Niemand muss sich also Sorgen machen, in diesem Zustand „hängenzubleiben“, da Ihr Körper ohnehin diesen Zustand auch ohne Eingreifen des Therapeuten ganz von selbst beenden und wieder aufwachen würde.
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