Neuromodulation in Bonn:
TPS (Neurolith), tDCS &
Vagusnervstimulation
Kurzfassung: Schonend, nichtinvasiv, ambulant. In meiner Praxis kombiniere ich moderne neuromodulative Verfahren nach dem Ansatz von SOZOBRAINCENTER.COM, um gestörte Netzwerke des zentralen und peripheren Nervensystems gezielt zu beeinflussen – mit dem Ziel, Symptome zu lindern und Alltagsfunktionen zu verbessern.
Typische Indikationen (Auswahl):
- Morbus Parkinson
- Alzheimer-Demenz und andere Demenzen
- Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
- Epilepsie
- Depression (unipolar)
- Schlafstörungen/Insomnie
- Autismus-Spektrum-Störung
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED; Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
- Multiple Sklerose (MS)
- Tic-Störungen (inkl. Tourette-Syndrom)
- chronische Rückenschmerzen (z. B. bei zentraler Sensitivierung)
Warum Neuromodulation?
Neurologische und psychiatrische Erkrankungen sind Netzwerkdysfunktionen – nicht bloß Läsionen einzelner Areale. Neuromodulation nutzt elektrische, pulsultrasonische oder vagale Stimuli, um neurale Erregbarkeit, synaptische Plastizität (inkl. Meta-/Homeostatic Plasticity) und funktionelle Konnektivität zu modulieren. Das kann Symptome reduzieren, Rehabilitationsfenster öffnen und Pharmakotherapie komplementär unterstützen.
Unsere Verfahren
1) Transkranielle Pulsstimulation (TPS) mit Neurolith® (Storz Medical)
Prinzip: Ultrakurze Schallimpulse (pulsed ultrasound, nicht-thermisch) werden navigationsgestützt in kortikale Zielareale appliziert. Zielmechanismen:
- neurovaskuläre Kopplung
- BDNF-vermittelte Plastizität
- Netzwerk-Rekonnektierung
Ablauf:
– Präzise Zielplanung (Anamnese, Befundlage, ggf. Bildgebung)
– 6–8 Sitzungen à 30–45 min, häufig 2×/Woche
– Verlauf: klinische Assessments und standardisierte Skalen
Einsatzbereiche:
– kognitive Störungen/Demenz
– Parkinson (Akinese/Freezing, Exekutivfunktionen)
– Depression
– chronischer Schmerz
– Autismus
Nebenwirkungen: meist mild (kurzer Kopfdruck, Müdigkeit). Keine Strahlenbelastung.
Evidenzlage: wachsende, teils heterogene Studien; biologische Plausibilität hoch, Langzeitdaten begrenzt (emerging evidence).
2) Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS, bei Bedarf HD-tDCS)
Prinzip: Schwache Gleichströme (typ. 1–2 mA) modulieren kortikale Erregbarkeit (anodal, kathodal) und Metaplasticity.
Ablauf:
– Montage je nach Zielnetzwerk (z. B. DLPFC bei Depression, M1/S1 bei Schmerz, temporo-parietal bei Epilepsie/Tics)
– 20–30 min pro Sitzung; Heimgeräte nach Einweisung; Anwendung typischerweise 2×/Tag gemäß Protokoll
– Kombination mit kognitiv-motorischem Training (State-Dependency) empfohlen
Einsatzbereiche:
– Depression
– chronischer (Rücken-)Schmerz
– Epilepsie (add-on)
– Parkinson (Motorik/FoG)
– Schlafregulation
– Autismus-assoziierte Exekutivfunktionen
Nebenwirkungen: Kribbeln/Jucken unter Elektroden, selten Kopfschmerz; keine Ausfallzeiten.
Evidenzlage: für einige Indikationen moderat (Depression/Schmerz), für andere explorativ. Protokoll- und Outcome-orientiert.
3) Transkutane Vagusnerv-Stimulation (taVNS)
Prinzip: Aktivierung vagaler Afferenzen moduliert LC-noradrenerges und cholinerg-antiinflammatorisches System (inflammatory reflex).
Ablauf:
– Individuelle Parametrisierung (Frequenz, Pulsbreite, Duty-Cycle)
– 15–30 min, 3–7×/Woche, Heim-Protokolle nach Einweisung
– Verlauf: Symptomskalen, HRV, ggf. Entzündungsmarker
Einsatzbereiche:
– Depression/Angst
– Schlafstörungen
– CED
– Epilepsie (add-on)
– autonome Dysbalance
– Schmerz
Nebenwirkungen:meist mild (Hautirritation, Kribbeln, selten Husten/Reizhusten). Nicht bei implantierten Stimulatoren/Schrittmacher ohne Rücksprache.
Evidenzlage: für einige Indikationen moderat (Depression/Schmerz), für andere explorativ. Protokoll- und Outcome-orientiert.
Vorgehen in meiner Praxis
1. Ärztliche Evaluation (Medikation, Komorbiditäten, Kontraindikationen, Zieldefinition).
2. Netzwerk- und Zielsetzung (klinisch, ggf. EEG/Funktionsmaße).
3. Therapieplan (TPS, tDCS/HD-tDCS, taVNS – einzeln oder kombiniert).
4. Objektivierbare Outcomes (z. B. UPDRS, MoCA, BDI-II, PSQI, HRV, Schmerz-NRS).
5. Nachsorge & Booster je nach Ansprechmuster.
Für wen ist Neuromodulation nicht geeignet?
– Schwangerschaft (relative Kontraindikation abhängig vom Verfahren)
– nicht beherrschte Epilepsie für bestimmte Protokolle, akute Psychose
– aktive Hautentzündungen an Elektrodenstellen
– implantierte elektronische Geräte (z. B. Schrittmacher), individuelle Abklärung
Häufige Fragen (FAQ)
Wie schnell wirkt die Behandlung?
Erste Effekte häufig nach 3–6 Sitzungen; Stabilisierung mit vollständigen Zyklen und begleitendem Training.
Kombinierbar mit Medikation?
Ja – Dosisanpassungen ärztlich überwacht.
Ist die Therapie schmerzhaft?
In der Regel nein – gelegentlich Missempfindungen.
Kostenübernahme?
Überwiegend IGeL/Privatleistungen; Einzelfall-Erstattung möglich.
Wie messen wir Erfolge?
Skalen (UPDRS, MoCA, BDI-II, PSQI), HRV, Schmerz-NRS, funktionsnahe Ziele.
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